Full Text for The Principles and Teachings of the Dialectical Theology, part 5 (Text)

(!tnurnr~ttt l!rqrnlngiral :!Inut41y Continuing LEHRE UND'VVEHRE MAGAZIN FUER Ev.-LuTH. HOMILETIK THEOLOGICAL QUARTERLY-THEOLOGICAL MONTHLY Vol. VII June, 1936 No.6 CONTENTS Page The Principles and Teachings of the Dialectical Theology. Th. Engelder • . • •• 401 Die Gewissheit des christlichen Theologen. P. E. Kretzmann 411 Political Contacts of the Hebrews with Assyria and Baby- lonia. Alex. Heidel. . . . . . • . . • . • • • • • • . • . • • • • • • • . • . • •• 418 Eine Gnadenzeit nach dem Tode, die Vernichtung aller Gottlosen und andere Irrlehren. J. H. C. Fritz ••••••••• 436 Der Schriftgrund fuer die Lehre von der satisfactio vicaria. P. E. Kretzmann • •. 445 Dispositionen ueber die erste von der Synodalkonferenz angenommene Evangelienreihe .................... 447 Miscellanea ...... '. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 456 Theological Observer. - Kirchlich-Zeitgeschichtliches. . . .. 460 Book Review. - Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 471 Em Predlger mu" nicht allein u'eidm . f:. I.t hln Ding, das die Leutp m¥hr aliderzuspiegeln. Die Dialektik, dieses an siah aeusserst vieldeutige Wort, wird bei Ba1'th zum vieldeutig varii61'ten Mittel, das religioese Denken an der Erstarrung in eindeutig jixim'te Be- griffe zu hindern, welahe die Illusion vortaeusahen koennten, EINE RELl- GIOESE WAHRHEIT ALS SICHEREN BESITZ IOU haben. . .. Bei einer solchen Denkweise kann man aber NIEMALS EINEN DEFlNlTIVEN Besaheid erhalten, weil er sofort a1wh durah gerade entgegengesetzte, de,' }I'orm naah gleiah kategorisahe Aussagen aufgehoben werden kann. (Vgl. G. Heinzelmann: 'Man muss sich nicht wundern, dass er [Barth] nie da steht, 100 man ihn suaht'.) Eine Dogmatik, die im Prinzip als ihr Ideal die 'Aufhebung aZZer Dogmatile' proklamiert (Ges. Vortr., I, 84), spriaht siah durah eine solaOO inteZZektuelle Selbstaufgabe 1Oissensahaftliohe Bereahtigung abo . .. Aber die Methode fuehrt auah reUgioese Getahren mit siah. Die Anwendung del' Dialektik als Methode der Theologie dient im Grunde demselben Zweck wie die Bestimm1mg des Glal~bens als cineT aussahliesslich eschatologischen Groesse: Kad Ba,·th WILL DEN l\lENSCHEN DER MOEGLICHKEIT BERAUBEN, DEN HEILSBESlTZ SCHON IN DIESEM LEBEN ZU BEHA1JPTEN. . .. Wie oft auah Luther von ihm zitiert wiTd, es ist leiaht zu me,'leen, dass er von der aalvinisohcn AtmosphaeTe besUmmt ist. Seine Abgrenzung gegen Luthers volles Evangelium kitt mit besonders praegnanter Ansohauliohkeit zutage, da er in seiner Dogmatile von 1927 zum erst en Male sein ganzes theo- logisches System umreisst. vVie Gottes Majestaet Gottes Liebe ueberge- ordnet wird, so erhaelt der Glaube gemaess dm' Tradition der reformieTten Dogmatile den Gehorsam nebengeordnet. . . . V gl. P. Althaus (Zeitsahr. f. sys. Theol., I, 1924, S. 770): 'Bei BMth ist das "1'll01·t Gottes" ja keine inhaltliohe Belcundung, aUf die es gewagt werden dar!, sondern nur ein anderer Ausdnwk fuer das Ende a1leT MenschenmoegliGhleeiten. Dieses Nein als Ja ve1"standen- das ist bei Barth das "Wort Gottes.'" Besonders S.773-776 betont Althaus den Abstand zwisohen Barth und Luther . ... Wie ergreifend aber aUGh K. Barth den unbedingten Ernst des Geriahts verkuenden kann, im Grunde hat er ihm seine Spitze abgebrochen. Denn er wird duroh seine ungesahiohtliohe Zeitlosigkeitsspekulation gez1Oungen, das Ge1'ioht Gottes ALS GESCHICHTLlCHES ENDGERICHT wegzuerklaeren. W ie nahe auoh Gottes Reioh sein mag - es lcann ja in die Zeit niGht herein- brechen, ohne gleichzeitig dialelet-isch aufgehoben zu 1oerden! Darum wer- den letztZich Gottes Wirksamkeit und de1' Ernst seines Geriohtes fuer den Mensohen ungefaehrlioh. Auch kann ja die eschatoZogische E"1Oa,'tung aUf die Dauer niGht in krampfhatter Spannung testgehalten ,weTden. Barth duerfte uebersehen haben, dass man nur etwas erwarten kann, das wirklioh in de1' Zeit bevorsteht. Die erwartungsvoZZe Spannung m-uss geTadezu verfiueohtigt und aufgeloest werden, wenn die Parusie Realitaet nur als zeitloses Symbol fuer den unendlichen Ewigkeitsernst in jeder existentiellen Situation besitzt und niaht die Gewissheit bedeutet, dass Gattes Ratsohluss in einer unausweichliahen Zukunft einmal endgueltig werden 1Oird, dass DIE GNADENZEIT EINE ZElTLICH FIXIERTE GRENZE HAT. . .. Die konlerete Zeitbestimmtheit und die inhaltlioh bestimmte Geriohtstat sind duroh dialektische Kunststuecke wegeTklaeTt worden. . .. vVeil Brunner also unter dem Einfiuss der Werttheorie der _neukantischen MMbu,rger Sohule den Gottesglauben der Bibel mit der zeitlosen Gueltigkeit des Wahrheits- weTtes gleichsteZZt, muss er IOU einem fuer den ahristliohen Offenbarungs- glauben reeM fatal en Sohluss kommen: 'DARUM KANN MAN NICHT BEIDES ERNST NEHMEN, GOTT UND DIE GESCHICHTE (Erl. ETk. Glaube, S.112).' ... Der Ausgangspunkt seines [Barths] systematisehen Denkens ist das Wort Gottes in dar aletuellen Bedeutung des unmittelbaren Anspruchs an den Mensahen in dem wagnisvoZZen Jetzt. 'Das Wort Gottes ist der Bund 411 Gottes mit dem Mensohen in seinem aktuellen Volllllug' (Ges. Vortr., II, 204) . Als eanstentielles Gesohehen DARF DIE OFFENBARUNG NIOHT ZU EINEM GEGEBE!>."'EN DATUM OBJEKTIVIERT WERDEN. . .. Eine 'Theologie des Wortes,' die ilium Ausgangspunkt ein Ausserhalb der historisoh bekannten Offenbarung hat, verraet damit, dass das tragende Prinillip der Theologie nioht die gesohiohtlioh gegebene Offenbarong, sondern ElNE ZEITLOSE, SPEKULATIVE METAPHYSIK 1ST." It will do no harm to add the following, taken from the address on the condition of the Church in Norway, by Dr. Olaf Moe, at the Lutheran World Convention in Paris, as published in the A. E. L. K., January 10, 1936: "Ein junger Pfarrer hat im vorigen Jahre einen fulminanten Angriff aUf die Theologie K. Barths veroeffent- lioht. . .. Er beillichtigt Barth fuer nicht weniger als heidnisohen Pan- theismus und fuer Leugnung aller Artikel des ohristliohen Glaubens. Und der Dogmatiker der Gemeindefakultaet, Professor Hallesby, der frueher eine mehr vermittelnde Haltung IIIU Barth eingenommen hat, hat ihm nun in einer Reillension lIIugestimmt ttnd den Barthianismus als einen neuen Typus der liberalen Theologie gebrandmarkt." TH. ENGELDER. S)ie ~elt1ifiijeit be~ djtiftlidjen :tije(JI(Jgen. ;5n einem rfutgeten 2rttUer, bet fiitoIidj in bet 2eitj'djtift Biblio- theca Sacra etfdjien un±et bem 5titer "The Lost Ohord in Ourrent Protestantism", finbe± fidj greidj ou 2rnfang ein 2rbfdjniti, bet betiteH if! ''Loss of Oertainty". SDa refen wit Die etnften flliotte: "Nineteen hundred years ago the ancient world, which had learned from the Socratic dialog' the uncertainty of human opinions, was reverberating with a new note of unshakable certainty. First Thessalonians, one of the earliest documents of the Ohristian movement, presents the ground of this assurance. The Thessalonians had received the Gospel 'not as the word of man, but, as it is in truth, the Word of God.' The Gospel came unto them as God's Word in power and in demonstration of the Holy Spirit. Therefore it came 'in much as- surance,' 1 Thess. 1, 5; 2,13. When the gathering gloom of national death settled over the Jews, the Ohristians among them drew near to the living God 'in full assurance of faith,' Heb. 10, 22. Clement of Rome declares that the Ohristian apostles 'went forth with a full conviction, which was of the Holy Spirit.' (1, Clement, 42: 3. 4). Dr. A. D. Heffern declares that the essential characteristic of the first century is faith, a certitude 'which postulates a divine power and factor for its production. . .. The apostolic apologia is to lead to the direct certitude of faith.' When Justin Martyr was told that Plato taught that God could be comprehended only by the mind, he replied: 'Is there, then, in our minds a power such as this and so great? Will the human intellect ever see God until it is furnished with the Holy Spirit~' Similarly Irenaeus insists that it is by the Spirit that we know Ohrist and ascend to God. 'Without God, God is not known.' Indeed, as late as the fourth century Basil the Great acknowledges that the revelation of the Only-begotten and the enlightening power of the Spirit of knowledge lead on to a certain knowledge of God."